Sicherheitsschuhe

ESD – Elektrostatische Entladung

ESD-fähige Sicherheitsschuhe bieten Schutz vor elektrostatischer Entladung. Sie haben einen elektrischen Ableitwiderstand zwischen 0,1 und 100 Megaohm. Diese Schuhe verhindern eine unkontrollierte Entladung, die z. B. elektronische Bauteile beschädigen oder entzündliche Stoffe zünden könnte – relevant in der Elektronikfertigung, in Laboren oder in explosionsgefährdeten Bereichen.

Warum ist ESD wichtig?

• In Bereichen wie der Elektronikfertigung, der Halbleiterindustrie, bei Mess- und Regeltechnik oder in Laboren können selbst kleinste Entladungen Bauteile zerstören oder Fehlfunktionen auslösen.
• ESD-Schuhe verhindern das, indem sie den elektrischen Widerstand zwischen Fuß und Boden auf einen sicheren, kontrollierten Wert senken.

Merkmale von ESD Schuhen

• Elektrischer Durchgangswiderstand liegt typischerweise zwischen 10⁵ und 10⁸ Ohm.
• Sind immer mit dem ESD-Symbol gekennzeichnet: ein gelbes Dreieck mit schwarzem Blitz.
• Unterscheiden sich von „normal antistatischen Schuhen“, da sie eine deutlich kontrolliertere Ableitung gewährleisten.

Einsatzbereich: Elektroindustrie, Halbleiterfertigung, Elektronikmontage, Leiterplattenproduktion, IT-Fertigung, Automobilindustrie, Labore, Feinmechanik, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Logistik mit sensibler Elektronik, Verpackung antistatischer Komponenten, Reparatur elektronischer Geräte, Reinräume, Batterieproduktion

WICHTIG: ESD geprüfte Schuhe sind NICHT für Elektriker geeignet, die mit elektrischer Spannung oder Komponenten unter Spannung arbeiten.

FO – Widerstandsfähigkeit der Schuhsohle gegen Kohlenwasserstoffe

Sicherheitsschuhe mit der Kennzeichnung FO verfügen über eine Sohle, die beständig gegen Kohlenwasserstoffe wie Öl und Benzin ist. Dies ist besonders wichtig in Umgebungen, in denen regelmäßig mit solchen Substanzen gearbeitet wird – etwa in Werkstätten, Tankstellen oder auf Baustellen. Die Beständigkeit verhindert, dass die Sohle aufquillt, sich zersetzt oder rutschiger wird.

Einsatzbereich: Werkstätten, Autohäuser, Baugewerbe, Tiefbau, Industrie, Produktion, Logistikzentren, Lagerhallen, Tankstellen, Raffinerien, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Recyclingbetriebe, Maschinenbau, Metallverarbeitung, Chemiebetriebe, Speditionen, Straßenbau

HI – Wärmeisolierung

Die Eigenschaft HI (Heat Insulation) beschreibt die Wärmeisolierung der Schuhsohle. Sie schützt den Fuß vor Verbrennungen durch heiße Untergründe mit Temperaturen bis zu 150 °C, bei einer Kontaktzeit von maximal 30 Minuten. Diese Eigenschaft ist z. B. im Metallbau oder in der Nähe von Öfen oder heißen Maschinen essenziell.

Einsatzbereich: Gießereien, Metallindustrie, Schweißereien, Asphaltbau, Straßenbau, Glasindustrie, Keramikproduktion, Zementwerke, Industrieöfen, Heizkraftwerke, Feuerfestbau, Schwerindustrie, Instandhaltung heißer Anlagen, Hochtemperaturbereiche

HRO – Widerstandsfähigkeit gegen Kontaktwärme

HRO steht für eine besonders hitzebeständige Laufsohle, die kurzzeitig Temperaturen bis zu 300 °C standhalten kann. Das ist beispielsweise beim Arbeiten mit Heißasphalt, in Gießereien oder beim Schweißen von großer Bedeutung, wo heiße Metallteile oder Oberflächen vorkommen.

Einsatzbereich: Asphaltbau, Straßenbau, Gießereien, Schweißereien, Metallverarbeitung, Ofenanlagen, Industrieöfen, Glasindustrie, Heizungsbau, Brandschutzarbeiten, Feuerfestbau, Thermische Instandhaltung, Reparaturen an heißen Maschinen, Hochtemperaturbereiche in der Industrie

Die Kennzeichnung M steht für Mittelfußschutz und besagt, dass der Schuh über einen integrierten Schutz für den Mittelfußbereich (Rist) verfügt. Dabei handelt es sich meist um eine Einlage oder Schale aus Kunststoff, Aluminium oder Stahl, die über dem Spann sitzt. Schuhe mit M-Zertifizierung bieten zusätzlichen Schutz gegen Druck- oder Stoßeinwirkungen auf den Mittelfuß, z. B. durch herabfallende Werkzeuge, schwere Bauteile oder Maschinen. Der Schutz ergänzt die Zehenschutzkappe sinnvoll und erhöht die Sicherheit in besonders risikoreichen Einsatzbereichen.

Einsatzbereich: Bauhauptgewerbe, Stahlbau, Tunnelbau, Schwerindustrie, Holzindustrie, Abbrucharbeiten, Hoch- und Tiefbau, Montage schwerer Bauteile, Lager mit Hochregalen, Werften, Feuerwehr- und Rettungsdienste
 

Die Kennzeichnung SRA steht für eine geprüfte Rutschhemmung auf Keramikfliesen, die mit einer verdünnten Seifenlösung (Natriumlaurylsulfat) benetzt sind – eine typische Alltagssituation z. B. in Küchen, Sanitärbereichen oder Reinigungsumgebungen. Sicherheitsschuhe mit SRA-Zertifizierung bieten zuverlässigen Halt auf nassen, glatten Fliesenböden, wie sie in vielen Arbeitsumgebungen vorkommen. Sie reduzieren die Gefahr von Ausrutschen auf feuchten Untergründen.

Einsatzbereich: Gastronomie, Großküchen, Lebensmittelverarbeitung, Gebäudereinigung, Pflegeeinrichtungen, Krankenhaus, Sanitärbereiche, Laborumgebungen, Hotel, Friseursalon

Die Kennzeichnung SRB bedeutet, dass der Sicherheitsschuh eine geprüfte Rutschhemmung auf Stahluntergrund mit Glycerin als Gleitmittel bietet. Diese Testbedingung simuliert besonders glatte und ölige Böden. Sicherheitsschuhe mit SRB-Zertifizierung bieten guten Halt auf ölverschmierten oder glatten Metallflächen und verringern das Risiko von Arbeitsunfällen durch Ausrutschen erheblich.

Einsatzbereich: Metallverarbeitung, Maschinenbau, Industrieproduktion, Fahrzeugbau, Werkstätten mit Ölen oder Schmierstoffen, Tankstellen, Wartungsbereiche, Montagehallen, Raffinerien

SRC – Maximale Rutschhemmung

Die SRC-Kennzeichnung gibt an, dass ein Sicherheitsschuh die höchste geprüfte Rutschhemmung gemäß EN ISO 20345 erfüllt. SRC-gekennzeichnete Schuhe bieten besonders guten Halt auf glatten, feuchten und öligen Böden und reduzieren so das Risiko von Sturz- und Rutschunfällen deutlich.

Einsatzbereich: Lebensmittelindustrie, Gastronomie, Krankenhäuser, Pflege, Labore, Werkstätten, Lager, Logistik, Produktion, Reinigungsdienste, Bau, Metall- und Chemieindustrie

WR – Wasserdichtigkeit des gesamten Schuhs

Die Kennzeichnung WR steht für „Water Resistant“ und besagt, dass der gesamte Sicherheitsschuh wasserdicht ist – nicht nur das Obermaterial, sondern auch alle Nähte, Verschlüsse und Übergänge. Schuhe mit WR-Zertifizierung bieten dauerhaften Schutz gegen das Eindringen von Wasser, auch bei längerem Kontakt mit nassen Umgebungen oder bei Arbeiten im Regen, Matsch oder Wasser.

Unterschied zu S2 / S3 Norm

• S2 / S3: Nur Obermaterial wasserabweisend (für kurzen Kontakt mit Feuchtigkeit)
• WR: Kompletter Schuh wasserdicht nach EN ISO 20345, getestet mit definierter Wasserdruckbelastung über eine festgelegte Zeitdauer

Einsatzbereich: Tiefbau, Kanalbau, Landwirtschaft, Straßenbau, Bauarbeiten bei Regen oder auf nassem Untergrund, Reinigungsdienste, Kläranlagen, Tunnelbau, Fischwirtschaft, Hochwasserschutz, Rettungsdienste